Keitum – eines der schönsten Dörfer in Nordfriesland

Jeden Sylt-Urlauber zieht es mindestens einmal in seinem Urlaub nach Keitum. Ruhig schmiegen sich die alten Kapitänshäuser unter dichtem Baumbestand an das Watt und das etwas hügelige Gelände. Hier können Sie mit Ihrem Hund wunderschöne Spaziergänge in den zum Teil kleinen Gassen unternehmen und in hervorragenden Restaurants und alten Friesenwirtschaften einkehren. Keitum ist der Inbegriff von Tradition in einer wunderschönen Umgebung.

Das war jedoch nicht immer so: Im 17. Jahrhundert bis etwa 1800 lebten die meisten Männer in Keitum vom Walfang. Die Kapitäne, die dieses Abenteuer überlebt haben, kamen oft sehr reich nach Sylt zurück und bauten in sicherer Erhebung vor Sturmfluten auf der Watt zugewandten Seite ihre Häuser. Sie waren durch den Walfang so reich geworden, dass sie ihre Häuser mit Delfter Fliesen schmückten und nur teure Ziegelsteine für den Mauerbau verwendeten, die auch den stärksten Stürmen standhielten. So sind die ältesten Häuser schon fast 300 Jahre alt und haben nichts von ihrem ursprünglichen Reiz verloren. Etwa um 1850 war Keitum dann auch der Hauptort der Insel mit über 150 Gebäuden und 600 Einwohnern. Keitum war zu dieser Zeit der bedeutendste Hafen der Insel. Ab 1868 versandete jedoch der Hafen und musste aufgegeben werden. Jetzt kamen jedoch vermehrt Touristen auf die Insel und ließen Keitum links liegen. Das lag mit daran, dass Keitum zu der Zeit ein kahles Dort völlig ohne Baumbestand war. Daher auch der Name Keitum, welches von Heidum (Heidedorf) abgeleitet wurde. Um nun auch Badegäste in das Dorf zu locken, wurden ab 1890 Ulmen, Kastanien, Linden und Buchen angepflanzt, die aus dem kahlen Dorf die grüne Lunge der Insel werden ließen. Traurig, dass aufgrund einer Pilzerkrankung Ende der 1990er Jahre über 500 Bäume gefällt werden mussten.

Kleine Teestube, Fisch-Fiete und Alte Friesenwirtschaft

Bei einem wunderschönen Spaziergang mit ihrem Hund durch Keitum können Sie sich in einer der vielen Lokalitäten stärken. Auf der ganzen Insel bekannt ist sicher die Kleine Teestube im Ortseingang von Keitum. In einem sehr friesisch-urigen Innenraum werden neben Eintöpfen besonders Kuchen und leckere Waffeln serviert. Hier einen Platz zu ergattern ist im Sommer und selbst in der Nebensaison schon große Glückssache. Und wenn Sie den frischen Fisch aus der Nordsee bevorzugen ist Fisch-Fiete im Herzen von Keitum die (!) Adresse. Bereits seit 1954 wird hier nach alten Familienrezepten der Fisch zubereitet. Unsere Empfehlung: das Fischgulasch vom Seeteufel – köstlich. Wenn Sie aber mehr die deftige Hausmannskost zu günstigen Preisen bevorzugen, ist die Alte Friesenwirtschaft im kleinen Zentrum von Keitum die richtige Anlaufstelle. Von Oma Friedas Wirsingroulade bis zu Tante Inges Gulaschtopf ist hier alles – für Sylt – zu zivilen Preisen zu bekommen.

St-Severin – der älteste Sakralbau von ganz Schleswig Holstein

Auf der höchsten Erhebung des Geestkerns – außerhalb des Ortes Keitum – steht die evangelisch-lutherische Kirche St.-Severin. Schon in früher vorchristlicher Zeit befand sich hier eine Gedenkstätte für den Gott Odin. Die erste Erwähnung der Kirche St-Severin stammt aus dem Jahr 1240. Der Dachstuhl ist nachweislich aus dem Jahr 1216 und somit der älteste Sakralbau Schleswig-Holsteins. Der Kirchturm wurde erst zweihundert Jahre später etwa 1450 erbaut und diente bis 1603 als Seezeichen und auch als Gefängnis.

Das älteste Stück der Kirche ist der Taufstein, der lt. Kirche aus dem Jahr 1000 stammen soll. Er wird aber eher auf das 12. bis 13. Jahrhundert geschätzt. Der Innenraum ist eher einfach. Auffällig ist der ausladende Müllerstuhl. Hier hatte der reichste Müller der Insel – der Munkmarscher Müller – seinen Platz. In St-Severin finden an fast jedem Mittwoch Abend Konzerte statt. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall – allerdings ohne Hund.

Auf dem Friedhof von St.-Severein finden sich noch sehr alte Grabplatten von den Kapitänen zur See. Diese waren seinerzeit so reich, dass sie sich mannshohe Grabplatten leisten konnten. Aber auch Berühmtheiten aus heutiger Zeit haben hier ihre Ruhe gefunden wie z.B. der Verleger Rudolf Augstein (Spiegel) und Peter Suhrkamp, der Maler Ernst Mollenhauer oder der Schauspieler Uwe Dallmeier.

Hier ein paar Eindrücke aus Keitum – bei einem Spaziergang mit Hund


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